Gedankenschleifen
Alles äußerst unsinnvoll. An solchen Tagen passiert es mir auch extrem häufig, dass ich mir Bilder und Homepages anschaue und oftmals die entsprechende Musik höre, die mich in eine sehr negative Gedankenschleife verführen. Seien es Bilder von beängstigenden Ereignissen oder Erinnerungen an Menschen, die nicht mehr in meinem Leben sind.
Eine Zeit lang war ich davon überzeugt, dass solch negative Gedankenschleifen zum Leben gehören, täglich vorkommen können und dürfen und auch, dass sie eine gewisse Aufmerksamkeit bedürfen. Ich hab mich ihnen sehr hingegeben und sie gehegt und gepflegt und war schockiert, als ich nach einiger Zeit feststellte, dass kein Tag verging, an dem ich nicht weinen musste. Sei es aus Traurigkeit oder Wut.
Heute wundert mich das nicht mehr so sehr. Für ein Mensch der generell viel nachdenkt, so wie ich, ist es sehr einfach, auf einen falschen „Trip“ zu kommen.
Oftmals führt mich das monotone Nichtstun dazu, dass ich in negative Gedankenschleifen komme. Wenn ich einfach nicht mehr darüber nachdenke, worüber ich eigentlich nachdenke, wenn ich nicht mehr darauf achte, welche Gefühle in mir wachsen, wenn ich nicht mehr darauf achte, wieviel Gift sich grad in mein Herz pumpt. Wie außer Gefecht gesetzt zieh ich alles in mich auf, was mir in die Quere kommt. Und das kann extrem gefährlich sein.
Auf der einen Seite hält es mich schlicht und ergreifend von meinen Pflichten ab, da ich lieber wie im Rausch mich all den Gedanken und Gefühlen hingebe, die da so kommen als meine Hausaufgaben zu machen, Ordnung zu schaffen oder auch einfach mal wieder einen Brief an eine Person zu schreiben. Diese Gedanken müssen gar nicht zwingend NEGATIV sein. Es können auch einfach Sorgen sein oder einfach banale Zeitfüller die mir im Endeffekt nichts bringen.
Auf der anderen Seite beeinflussen diese negativen Gedankenschleifen auch mein Verhältnis zu mir, zu meinen Mitmenschen und auch zu Gott. Ich bin nach einem solchen Tag total unzufrieden mit mir selbst, eben weil ich nichts auf die Reihe bekommen habe, ich ärger mich über Verhaltensweisen von meinen Mitmenschen manchmal bis ins maßlose. Und Gott ignoriere ich einfach.
Ich glaube, ich lerne gerade, solche Gedankenschleifen frühzeitiger zu erkennen und mich gegen sie zu wehren. Wenn ich dann da so im Rausch vor meinem PC sitze oder auch einfach so irgendwo anders in meinem Zimmer und sich dann die Gedanken einschleichen, dann denk ich sie immer erstmal einen Moment mit und dann sag ich mir: „Hey, EIGENTLICH macht es dir grad gar nichts aus, das jene Dinge so und so laufen.“ oder „Es ist zwar schade, dass XY sich nicht meldet, aber das muss ja nicht gleich böswillig sein.“ oder „Ich muss jetzt nicht über KA nachdenken, das bringt mich eh nicht weiter.“ Und erstaunlicher Weise bringt das was! Ich kann mich dadurch zwar nicht automatisch motivieren meinen Pflichten nachzugehen (schön wärs!), aber dazu bring ich dann doch öfters dann mal mehr Selbstdisziplin auf. Und meine ganze nicht-negative Denkweise führt wiederrum dazu, dass ich mich freue, was an einem Tag erreicht zu haben, ich erfreue andere Menschen, in dem ich geduldiger mit ihnen und mir selbst bin und ich denke mehr über Gott nach.
Und nach so einem Tag rekapituliert man viel lieber das Erreichte.
Ich wünsche mir, dass ich mich viel viel seltener von negativen Gedankenschleifen gefangen nehmen lasse, und allen anderen, die auch so ihre Probleme damit haben, wünsch ich das auch!
oder auch eine meiner Lieblingsformulierungen:
Ich wünsche dir viel Sonne in deinem Herzen.
Kommentare
Aber in meinem Fall kann man Gott wohl als Symbol sehen für etwas, was einem wichtig ist.
Aus Langeweile schweift man viel zu sehr in die Abgründe der Gefühlswelt als sich Gedanklich (oder aktiv) mit etwas zu befassen, was einem wichtig ist.
Hast du sehr schön auf den Punkt gebracht!!