Frühherbst.


Der Himmel grau. Die Welt nass. Der Wind kalt. Die Heizung an.
Pullover statt T-Shirt. Heißer Tee statt Saft mit Eiswürfeln. Warme Speisen statt leichtem Salat.
Die Namen der Monate werden länger. Die Tage kürzer.

Er ist über Nacht gekommen, der Frühherbst. Und auch wenn alle über den Sommer frustriert waren, jetzt merkt man wieder, dass der Herbst ganz andere Dimensionen auf Lager hat.
Und jetzt sitzen wieder alle Menschen in ihren Häusern, schauen raus aus dem Fenster und beklagen den Herbst, der auch nur seinen Job macht.

Tage, an denen alles grau in grau ist – so wie heute – werden nun wieder öfters auf uns zu kommen. Nun liegt es an uns, ob wir daran zu Grunde gehen oder was besseres draus machen.
Damit meine ich nicht, dass wir nun alle in unserem Kopf das Sommerradio anstellen sollen und den Sommer in unserem Herzen weiter feiern sollten. Das klingt zwar verlockend, entspricht aber eigentlich nicht der Lebensrealität.

Der Sommer ist vorbei und hat uns einige Sonnenstunden beschert und einigen Menschen Urlaub, Erholung, Auftanken. Anderen vielleicht auch Arbeit und Anstrengungen. So wie der Sommer halt ist.

Jetzt kommt der Herbst, winkt uns von weitem, geht auf uns zu, nimmt uns bei der Hand und führt uns in den Winter. Dass der Herbst eher ein melancholisch veranlagter Zeitgenosse ist, ist den meisten Menschen bekannt. Seine Vorlieben liegen bei Reflexion und Veränderungen, teilweise auch bei Neuanfängen und Besinnungen. Er schickt uns in uns selbst hinein, mal ein bisschen aufräumen und nachdenken. Und manchmal lässt er uns auch nochmal die Sonne erblicken, die uns noch ein bisschen von ihrer Restwärme schenkt. Und der Herbst räumt die Natur auf und bereitet sie auf den Winter vor.
Wie können wir da nur so auf den Herbst schimpfen, nur weil er nicht so eine lockerflockige Frohnatur ist wie der Sommer? Er gehört genauso dazu. Und seine Aufgaben sind wichtig und seine Anwesenheit tut uns genauso gut, wie uns der Sommer gut tut.

Also lasst uns die Vorboten des Herbstes begrüßen und anfangen zu begreifen, dass das Leben nicht nur sommerhaft ist, sondern auch herbstig sein kann – und dass das auch gut ist.

Danke fürs Lesen.

Kommentare

Nora hat gesagt…
Ja...das passt im Moment ganz besonders gut. Danke fürs "wahrheiten"! Und du erinnerst mich gerade, dass ich ebenfalls seit gut einem Monat nichts gepostet habe.. ;)
Alles liebe..und lass dich von der melancholischen Seite des Herbstes nicht zu sehr in Beschlag nehmen. :)

Beliebte Posts aus diesem Blog

Adventszeit

Begegnungen mit dem Leben.

Gewohnheitsungeheuer