Mehr als Konsum.

Ich konsumiere gerne Geschichten. In Form von Büchern. Oder Filmen. Oder Serien. Oder auch einfach so erzählt. Ich liebe es, wenn Geschichten mich fesseln. Wenn schwarze Buchstaben auf weißem Papier lebendig werden und wie Stimmen in meinem Kopf reden. Wenn Filme irgendetwas an meiner Seele ankratzen und somit Spuren hinterlassen. Wenn man Charaktere begleitet und mitfiebert, wohin sie sich entwickeln. Und wenn reale Menschen mir reale Geschichten erzählen und ich versuche in meinem Kopf und Herz nachzuvollziehen, was sie mit mir teilen wollen. Wissend, dass es in meinem Kopf nicht so ist, wie es wirklich war, und trotzdem das Gefühl zu haben, dabei gewesen zu sein.

Ich konsumiere gerne. Aber nicht nur des Konsum wegens. Sondern wegen der Berührung der Seele. Wegen des leisen Klopfens und manchmal auch Kratzens an meinem Innersten. Diese Anrührung, die mich bewegt. Und die nicht selten neues Hervorbrechen lässt. Dinge in Bewegung setzt, die in meinem Innersten ruhen. Gedanken. Worte. Sätze. Geschichten.

Manchmal habe ich Angst, dass der Konsum anderer Geschichten meine eigenen verdrängen. Dabei sind es meistens erst die Geschichten der anderen, die meine wecken, inspirieren und wachsen lassen. So wie mein Leben nicht nur meines ist, sondern durch das der Menschen um mich herum bewegt und hervorgebracht wird.

Es ist mehr als Konsum. Es ist Nahrung. Manchmal Fastfood. Öfters Schwarzbrot.

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