Vom Können und Wollen.



Wenn man will, dann kann man nicht.
Und wenn man kann, dann will man nicht.

Nicht immer, aber immer öfters beobachte ich diese Denkweise an mir und den Menschen in dieser Welt. Es gibt Zeiten, da kann man alles mögliche machen, erreichen, anfangen, versuchen, ausprobieren, tun. Aber das KÖNNEN bringt nicht automatisch ein WOLLEN. Also grundsätzlich will man vielleicht schon irgendwie ein Stück weit. Aber nicht wirklich. Und weil man die Wahl hat, siegen die Faulheit, die Prioritätslosigkeit, die Ablenkung, die Frage nach dem Sinn und die tausend anderen Möglichkeiten. Weil man ja grundsätzlich nichts muss. Und der Wille nicht groß genug ist.

Spätestens wenn man nicht mehr KANN, kommt der Wille angelaufen und ruft: „Wartet auf mich! Ich wollte doch.. Können wir nicht jetzt? Ich war abgelenkt! Mir war nicht klar, wie wichtig das ist!“ Aber manchmal macht einem das Leben, die Umstände oder einfach die abgelaufene Zeit, einen Strich durch die Rechnung. „Tut uns Leid, aber der Zug ist abgefahren!“

Es ist vielleicht pathetisch sich auf das alte „Carpe Diem“ zu berufen und auf die Sterblichkeit des Menschen, der Situationen und Möglichkeiten. Aber irgendwie treibt es doch an. Ich will sagen können:



Und nicht: Ich könnte, aber ich habe keine Lust, oder ich wollte, aber es war zu spät. Denn auch wenn es in vielen unseren Lebensbereichen nicht mehr so erscheint, manche Möglichkeiten entschwinden, manches kann man nicht wiederholen. Man muss bestimmt nicht alles mitmachen, aber das, was einem wichtig ist, sollte man tun, weil man es kann. Einfach nur, weil man es kann. Die DANKBARKEIT über das KÖNNEN lässt das WOLLEN wachsen. Denn Dankbarkeit ist der beste Dünger – für alles.

Auf baldigst!

Kommentare

Unknown hat gesagt…
Die letzten beiden Sätze sind genial wahr!
Mit dem Können ist es auch so: man muss tun, was man will, damit man das Wollen und das Können nicht einbüßt.Denn es ist wie mit einem Brunnen: Wenn er foll ist, wird nichts Neues nachfließen. Wenn du aus dem Vollen schöpfst, indem du TUST, was du tun WILLST, brauchst du keine Angst zu haben, dass dein Brunnen leer wird. Es fließt ständig frisches, neues Können und Wollen nach. Lässt du das Gefäß aber stehen und tust nichts, wird das Alte faulig. Das Können und das Wollen werden weniger, bis der Brunnen verschlammt.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Adventszeit

Gestalten im Nebel

Begegnungen mit dem Leben.