Wer wir sind und was wir haben.
Ein Schrank voll Kleidung. Und nichts
zum anziehen.
Ein Regal voll Computerspiele. Und
nichts zum Zocken.
Ein Kühlschrank voll Lebensmittel. Und
nichts zum Essen.
Ein Leben voller Ereignisse. Und nichts
zum Erzählen.
Ein Herz voller Liebe. Und nichts zum
Weitergeben.
Der Blick aufs eigene Leben ist oft
ziemlich schräg und unsere Wahrnehmung krankhaft.
Alles quillt über und wir behaupten,
nichts zu haben. Weil das, was unsere Schränke und
Herzen füllt, uns nicht ausfüllt.
Weil es uns nicht zufriedenstellt. Weil wir horten, anstatt
zu kalkulieren. Weil wir immer mehr
wollen, anstatt zu sehen, was wir alles geben können.
Weil wir unzufrieden sind, aber diese
Unzufriedenheit sich niemals stillen lässt.
Nicht mit neuer Kleidung, nicht mit
mehr Action, nicht mit Menschen, die uns lieben.
Wir sind reich. Wir sind überreich.
Wir sind Könige.
Aber wir verhalten uns wie Räuber.
Wir nehmen uns was uns gefällt, fragen
nicht, bitten nicht, denken nicht nach.
Wir nehmen uns Sachlichkeiten und
Liebe. Weil wir Könige sind,
haben wir das Recht, willkürlich zu
entscheiden, zu verletzen, zu nehmen.
Uns zu überheben, unzufrieden zu sein,
die Welt zu machen, wie sie uns gefällt.
Wir sind Könige.
Aber wir verhalten uns wie Räuber.
Die niemals genug bekommen.
Die keinen Anstand gelernt haben.
Die um alles kämpfen müssen.
Die Angst haben, dass sie selbst
beraubt werden.
Wir haben nichts zu verlieren.
Und wir haben mehr als genug.
Wenn wir nur endlich verstehen würden,
wer wir sind und was wir haben.
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Liebe Grüße
Markus S.