Das Wesentliche.
Es ist ja gerade Fastenzeit. Also schon
seit Aschermittwoch. So manch einer nutzt die Gelegenheit, um den
Winterspeck nicht noch um ein paar Frühlingsröllchen zu erweitern,
und verzichtet auf Süßigkeiten aller oder besonderer Art oder auf
sonstige Essverführungen, denen man sonst nicht so gerne etwas
abschlägt. Eine Sache, die mir in diesem Jahr das erste Mal mehrfach
über den Weg gelaufen ist, ist das Vorhaben 40 Tage von Facebook und
ähnlichen Socialmedia fern zu bleiben. Ich habe mir dieses Jahr gar
keine Gedanken ums Fasten gemacht. Vor 2 Jahren habe ich versucht
Serien zu fasten, weil es so viel meiner Zeit gefressen hat. Ich weiß
gar nicht mehr, ob ich es durchgehalten habe. Und ich kann mich
genauso wenig daran erinnern, ob ich meine Zeit stattdessen
„sinnvoller“ genutzt habe. Ich glaube, so ein Schritt wie
Facebook-Fasten ist gut. Viele Dinge die wir alltäglich tun,
besonders am Computer und Smartphone bringen uns nur Ablenkung von
wesentlich wichtigeren Dingen. Jedoch konnte ich schon verfolgen, wie
jemand seine Facebookabstinez nicht durchhielt und dies
selbstverständlich mit einem Post auf der eigenen Pinnwand versah
und sich selbst wenigstens einen Abend in der Woche einräumte um
alles „wesentliche“ auf Facebook abzuchecken. Auf der anderen
Seite haben sich Leute vorrübergehend von Facebook verabschiedet,
indem sie ihren Account haben sperren lassen. Vermutlich änderte
eine Person ihres Vertrauens das Passwort. All das sind Wege um von
etwas loszukommen, was viel Zeit frisst und wenig einbringt.
Da ich mich wie gesagt selbst erst
jetzt mit dem Thema wieder etwas befasse, will ich nun nicht mehr auf
den „Fastenzug“ aufspringen. Viel mehr möchte ich lernen aus
freien Stücken Dinge zu tun und zu lassen die mir wichtig sind und
mir gut tun oder eben nicht. Ohne einen siebenwöchigen „Zwang“.
Zum Beispiel sich bewusst eine Stunde am Tag Zeit nehmen für dass,
was wirklich wesentlich ist. Eine Stunde Ruhe. Eine Stunde Schreiben.
Eine Stunde Musik machen. Eine Stunde Beten. Eine Stunde Nachdenken.
Denn das ist es, was mich schon seit langem an der Fastenzeit
fasziniert: Nicht der Verzicht, sondern der Fokus auf die
Wesentlichen Dinge.
Und wenn ich mich nun für etwas
entscheiden müsste, auf dass ich verzichte, wäre es sicher Facebook
oder Youtube. Am besten beides. Und ich kann mir vorstellen, wenn ich
sieben Wochen Facebook entzogen bekäme, hätte ich keinen großen
Bedarf wieder einzusteigen.. Gewagt, aber mein Gedanke.
Eine Stunde ist eigentlich so wenig und
verfliegt im Internet so schnell. Die Zeit einfach mal anders nutzen.
Vielleicht ein guter Anfang für eine langfristige Veränderung.
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