In einem Jahr.
Es
ist schon wieder Herbst. Schon wieder? Ja. Schon wieder. Gestern
Abend hörte ich ein Musikalbum und fragte mich, warum es plötzlich
alles so stimmig war. Und dann fiel es mir ein: Dieses Album habe ich
ziemlich genau vor einem Jahr gekauft und viel gehört. Im Herbst
letzten Jahres.
Und
dann dachte ich plötzlich darüber nach, was letztes Jahr zu dieser
Zeit alles gewesen ist, was mich bewegt hat, was für Fragen in
meinem Herzen waren, welche Menschen um mich herum waren und wie es
mir damit ging. Und wie so oft dachte ich mir: Meine Güte, in einem
Jahr kann so vieles passieren. Ich würde nicht sagen, dass mein
ganzes Leben auf den Kopf gestellt ist und sich alle Lebensumstände
gewandelt hätten – auf keinen Fall. Und trotzdem macht ein Jahr
einen Unterschied. Und dieses Jahr (für mich) vielleicht mehr als
andere.
Manches
mag man vielleicht sogar belächeln, was einem vor einem Jahr so
belastet hat und man würde sich selbst gerne sagen: Hey, so schlimm
ist es gar nicht, das geht vorbei! Aber irgendwie hat man es ja auch
selbst bemerkt, ohne dass das Zukunfts-Ich vorbeigekommen ist. Und
sicherlich ist es nicht zu unterschätzen, was einem in diesem Moment
bewegt – auch wenn es vielleicht in einem Jahr alles viel harmloser
erscheint. Denn schließlich lebt man im Hier und Jetzt und den damit verbunden Herausforderungen. Und trotzdem: Die Zeit und vor allem Gott heilt und verändert.
Und
was mag ich in einem Jahr von hier aus denken über das was mich
jetzt gerade bewegt? Letztendlich finde ich es aber beruhigend, dass
das Leben weitergeht, sich verändert, und das, was vor einem Jahr so
intensiv das Leben drückte, heute weitergezogen ist und das, was
mich jetzt umtreibt, vielleicht nächstes Jahr auch vorüber ist.
Deswegen muss einen manches auch nicht zu sehr aufwühlen, wenn man
sich die simple Frage stellt: Wird es nächstes Jahr noch wichtig
sein?
Ich
bin so froh, dass das Leben ein ständiger Prozess ist, so wie die
Jahreszeiten, und wir nicht nur in einer Phase für immer stecken
bleiben, sondern uns entwickeln dürfen.
Auf baldigst.
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