Ich und mein Gaul.
Ich soll was schreiben. Mit Vorgaben
zum Thema und Deadline. Also schon irgendwie ernsthaft. An Ideen
mangelt es nicht, es ist eigentlich schon alles in meinem Kopf. Auch
die Zeit ist da, die Ruhe, selbst der Zeitdruck ist nicht zu hoch
sondern motivierend. Und trotzdem ist jedes Wort ein Kampf, jeder
Abschnitt ein Grund zur Ablenkung. Warum? Weil ich Angst habe. Angst,
den Erwartungen nicht zu entsprechen. Angst, nicht verstanden zu
werden. Angst, nicht gut genug zu sein. Immer und immer und immer
wieder das gleiche Thema. Es fehlt das Selbstbewusstsein, das
Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die Inspiration aus der
Höhe. Ich will das doch eigentlich. Und ich will es selbstbewusst.
Aber die ausgesprochenen und unausgesprochenen Erwartungen, die Angst
davor, dass mein Text, meine Ideen, mein Autorenherz in der Luft
zerrissen werden, sind lähmend.
Es ist so viel leichter für sich in
seinem Kopf zu bleiben. Wörter und Geschichten zu denken, anstatt zu
schreiben. Vom Veröffentlichen zu träumen, anstatt es Realität
werden zu lassen. Meinen Namen imaginär irgendwo stehen zu sehen,
anstatt ihn wirklich in die Tasten zu tippen. Ich traue mir selbst
nicht. Und habe Angst, dass irgendjemand das merkt. Auf dem Pferd des
Erfolgs, falle ich auf heute auf der Seite der
Minderwertigkeitsgefühle hinunter und liege im Staub und ärgere
mich, weil ich eigentlich weiß, wie ich den Gaul in Bewegung setzten
könnte mit mir auf seinem Rücken, aber es wieder mal nicht geschafft habe, einfach mal ruhig drauf sitzen zu bleiben.
Was bleibt: Aufstehen, Krone richten
und wieder aufsteigen und weiter reiten.
Kommentare
Wieder mal muss ich lernen, was es heist, dass, wenn ich mein Leben Gott gegeben habe, sich alles nur um Ihn dreht. Da habe ich mich nicht mehr wichtig zu nehmen. Ich gehöre ja Ihm und gehe mich gar nichts mehr an.