Trippelschrittchen.
Es kann eigentlich nie schnell genug
gehen. Wer ein Ziel vor Augen hat, will ankommen, vorankommen, das
Ziel erreichen, besser vorgestern als übermorgen. Und es ist doch
eigentlich so einfach: Hier bin ich → da ist mein Ziel. Scotty beam
me up! Sofort, weil ich weiß ja, wo ich hin will. Ich weiß, was
mich dort erwartet, ich weiß, dass es am Ziel viel besser sein wird,
als an dem Standort, an dem ich jetzt bin. Also. Ziel. Sofort. Jetzt!
Der Kenner weiß: Zwischen Standort und
Ziel liegt ein alter Feind – der Weg. Wir sind noch nicht im
Zeitalter des Beamens angekommen, wo man sich in dem einen Moment
auflöst und in dem anderen Moment an einem anderen Ort wieder
zusammensetzt. Nein, wir müssen Strecken hinter uns legen, um an ein
Ziel zu kommen. Zugegeben, unsere Fortbewegungsmittel sind schneller
geworden, aber es ändert nichts an dem Weg, den wir trotzdem vor uns
haben.
Manchmal ist der Weg nur Zeit, die
verstreichen muss, und die uns lästig und langweilig vorkommt.
Manchmal besteht der Weg aus Aufgaben, die wir tun müssen, um ans
Ziel zu kommen. Manchmal ist der Weg eine tägliche bewusste
Entscheidung für oder gegen etwas, was wir ändern wollen.
Aber eines haben alle Wege gemeinsam:
Du musst dich in Bewegung setzen. Du musst nicht immer sprinten,
nicht immer motiviert sein, nicht immer jubeln, nicht immer nur an
das eigentliche Ziel denken. Aber du musst auf deinem Weg in Bewegung
bleiben und seien es nur zwei Trippelschrittchen am Tag – du kommst
deinem Ziel (wenn auch langsam) näher! Manchmal schafft, kann und
will man nicht mehr als diese zwei kleinen Schritte. Aber sie sind
mehr wert als wenn du dich mitten auf dem Weg hinsetzt und jaulst,
dass das Ziel so weit weg ist. Davon kommt es nämlich im Vertrauen
gesagt auch nicht näher.
Und wenn der Weg vom Feind zum Freund
wird, entdeckt man so manche schöne Blume am Wegesrand, trifft
manchen Wegbegleiter und findet vielleicht auch neue
(Welt-)Ansichten, die man sich nie vorstellen konnte. All das ginge
uns durch die Lappen, wenn wir immer direkt am Ziel wären und keinen
Weg zu gehen hätten.
Nein, der Weg ist nicht das Ziel. Der
Weg ist der Weg und das Ziel ist das Ziel. Aber dadurch werden Weg und
Ziel nicht weniger bedeutsam, denn beide haben ihre Berechtigung und
ihren Wert. Lerne sie zu erkennen und zu schätzen!
Auf baldigst.
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