Weltsichtveränderungen.

Menschen, die Joggen gehen und Kalorien zählen haben nur eines verdient: Ein müdes Lächeln.

Kalorien zu zählen, egal ob in normaler Form oder in Punkten, ist lästig und was nervt mehr, als (meistens) Frauen, die den Schokomuffin anschmachten, den du dir gerade genehmigst, und dir vorrechnen, wie viele Punkte der jetzt hat und dir wenig überzeugend erzählen, das die pappige Reiswaffel doch auch soo ein hervorragender Snack ist. Du siehst ihnen an, dass sie deinen Muffin wollen und beißt genüsslich rein, schließlich kannst du darüber nur müde lächeln.

Für die Jogger, die sich am Feiertag morgens im Regen an der Straße entlang quälen bekommt man vielleicht sogar ein hämisches Lächeln auf die Lippen. Wie doof sind die eigentlich? Könnten schlafen oder Auto-, mindestens Fahrradfahren! Aber stattdessen laufen sie, in enger Sportkleidung schwitzend durch die Weltgeschichte. Und WEHE sie laufen am Straßenrand, weil es keinen Fußgängerweg mehr gibt. Dann wird die Häme zu Zorn und der Jogger als nicht zurechnungsfähiges Lebewesen in ein anderes Universum verwünscht.

Ach so: Ich jogge übrigens und zähle Punkte.
Bevor ich das gemacht habe, war meine Weltsicht die oben beschriebene und ich war schon fast stolz darauf, NICHT zu zählen und zu laufen und mir an einem faulen Tag auf dem Sofa Schokomuffins zu genehmigen. Stolz, nicht so verbissen und nicht so eingeschränkt zu sein, wie all die anderen.
Erkenntnisse in Bildern und Hashtags
Aber eingeschränkt war ich trotzdem: Eingeschränkt in der Zufriedenheit über mich selbst, über meinen Körper, mein Erscheinungsbild, eingeschränkt in meiner Selbstdiziplin. Die Freiheit, die in Maßlosigkeit mündet und uns zu viel des Guten beschert.

Ich will hier gar nicht wirklich über das für und wieder vom Punktezählen schreiben. Und auch nicht über Sport ansich. Es gibt Menschen mit viel mehr Ahnung, die einem den Sinn und Unsinn erklären, wenn man es hören will. Aber ich will über mich schreiben. Über das was ich lerne über mich, meinen Körper, diese Welt, die Zwischenmenschlichkeit, eingefleischte (Un-)Wahrheiten. Denn es vergeht kaum ein Tag ohne neue Erkenntnis. Und die gilt es festzuhalten. Finde ich.

Viel Spaß beim Lesen!


Kommentare

Anonym hat gesagt…
Schöner Text:)
Du kleiner Philosoph;)!
LG Mr. Darcy

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