Stell dir vor...

Es wird schon fast zur „schlechten Angewohnheit“, dass ich abends ins Bett gehe, dass Licht ausmache und nach wenigen Minuten des Nachdenkens das Licht wieder anmache und meinen Laptop ins Bett hole, weil ich ein paar Gedanken für den Blog habe. Was solls.

Könnte man sichtbar alles erkennen, was einen Menschen ausmacht, so würde man vermutlich eine Menge Menschen mit Fesseln sehen. Damit meine ich nicht irgendwelche nicht weiter definierten Vorlieben, sondern eher den Umstand, dass die meisten Menschen in ihrem Leben an irgendwelche Dinge gebunden sind beziehungsweise von Umständen gefesselt.
Oft sind es Ängste, Geheimnisse, Minderwertigkeitsgefühle, Faulheit und Verletzungen. Es sind die Dinge in unserem Leben, die uns einschränken. Die uns daran hindern Sachen zu machen, die wir gerne tun würden. Oder sie hindern uns daran, Vertrauen zu fassen. Diese Fesseln sind für alle um uns herum unsichtbar und manchmal erkennen wir sie selbst nicht einmal. Aber sie sind da und wenn wir etwas tun wollen, dann werden wir von diesen Fesseln festgehalten. Sie schneiden sich in unser Fleisch. Wir wissen, dass wir sie loswerden sollten. Wir wissen, dass sie uns einschränken. Aber manchmal hat man sich so an sie gewöhnt, dass man gar nicht mehr weiß, wie es ist, ohne diese Fesseln zu leben. Und dann bekommen wir vielleicht Angst davor, ohne diese Fesseln zu leben und das wir uns dann nicht mehr unter Kontrolle hätten. Weil diese Fesseln schon so in Fleisch und Blut übergegangen sind.

Und jetzt denk mal ein paar Momente darüber nach, wie es wirklich wäre, ohne diese Fesseln zu leben. Ohne diese Ängste, die dich Tag für Tag übermannen. Ohne die Geheimnisse, die dich quälen. Ohne die Minderwertigkeitsgefühle, die dich so nutzlos vorkommen lassen. Ohne deine Faulheit, die dich davon abhält, dass zu tun, was du eigentlich schon immer mal machen wolltest. Ohne die ganzen Verletzungen, die du schon seit Jahren mit dir rumträgst.
Und was ist das für ein Gefühl?

Stell dir vor, du wärst frei.



Danke fürs lesen.

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