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Liebe oder Angst.

Heute morgen hörte ich eine Aussage, die mich den ganzen Tag begleitet und zum nachdenken bringt. Jede unserer Reaktionen entspringt immer einer von zwei Quellen. Entweder Liebe oder Angst. Das heißt also, egal worauf ich reagiere, entweder ich reagiere aus Angst oder aus Liebe. Ich habe mir vorgenommen, mich und andere Menschen heute daraufhin zu beobachten und bin zu der Erkenntnis gekommen: In den meisten Fällen reagiere ich aus Angst und nicht aus Liebe. Das heißt nicht, dass ich die ganze Zeit wie ein verschrecktes Kaninchen durch die Welt hoppel und vor alles und jedem Angst habe. Ich lebe mein Leben ganz normal. Aber in meiner Gewohnheit ständig darüber nachzudenken, was andere Menschen tun und denken, versuche ich immer um Menschen „herum zu reagieren“. Man könnte es Nachsicht nennen. Aber genauer betrachtet ist es wohl eher die Angst, unangenehm aufzufallen oder die Angst, im Weg zu stehen. Die Angst davor, blöd angemacht zu werden. Die Angst, vor den sc...

Auf dem Weg.

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Und plötzlich ist er da. Dieser Weg. Dieser eine Weg. Von dem du wusstest, dass er kommen wird. An dessen Existenz du trotzdem manchmal gezweifelt hast. Wie ein kleiner Pfad, der zwischen Geäst plötzlich auftaucht. Den man nicht sieht, bis man auf ihm steht. Du musst nicht weiter mit den Ästen kämpfen, die dir ins Gesicht schlagen, den Wurzeln, über die du stolperst und die dein Vorankommen hindern. Aber du bist weiterhin im Wald. Nicht auf der asphaltierten, ausgebauten Straße. Du musst weiter Schritt für Schritt vertrauen. Aber du bist auf dem Weg. Auf dem richtigen Weg. Und ich will, dass du aufhörst zu denken, alles vorher sei nur Fehler gewesen. Die ganze Zeit habe ich dich geführt und vorbereitet. Geh einfach weiter. Mit mir.  Wirklich interessant, was ich fast genau vor einem Jahr zu diesem Thema schrieb: Auf der Spur .

Dasein

Mein Dasein soll ein da sein sein. Anwesend. Erreichbar. Verfügbar. Das ist eine Kunst. Denn die meiste Zeit sind wir: Abwesend. Unerreichbar. Nicht Verfügbar. Zu beschäftigt mit dem eigenen Dasein um da zu sein. Zeit zu investieren. Zuhören. Einfühlen. Nachfragen. Mein eigenes Dasein erweitern. Nich nur Dasein sein, sondern für andere da sein. Ohne mein Sein zu verlieren.

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Ich weiß nicht, wie oft ich auf diesem Blog schon erwähnt habe, dass ich ein Zukunftsdenker bin. Aber anscheinend bin ich es so sehr, dass ich noch einmal darüber schreiben muss. Ich habe gerne einen Plan. Nicht zwingend einen einzigen, unveränderlichen, festen – dafür weiß ich inzwischen, dass sich das Leben zu schnell und zu anders entwickeln kann, als dass ich mich festlegen könnte. Also gehe ich gerne auch mit zwanzig Alternativplänen in der Tasche durchs Leben. Hauptsache, ich kann mir vorstellen, was passieren wird und wie alles so halbwegs zusammenpasst. Seit längerem darf ich lernen, dass es Zeiten im Leben gibt, in denen nicht man nicht weiß, was kommt. Und dass man den Lebensplan zwar abhängig von dem „Nicht wissen“ machen kann, aber dass das nicht gut funktioniert, wenn man so gar nicht weiß, was kommt. Wenn theoretisch nächste Woche alles anders sein kann – oder eben auch nicht. Ich bin meistens eher von dem „es könnte alles anders sein“ beeindruckt und lasse m...

Vom Können und Wollen.

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Wenn man will, dann kann man nicht. Und wenn man kann, dann will man nicht. Nicht immer, aber immer öfters beobachte ich diese Denkweise an mir und den Menschen in dieser Welt. Es gibt Zeiten, da kann man alles mögliche machen, erreichen, anfangen, versuchen, ausprobieren, tun. Aber das KÖNNEN bringt nicht automatisch ein WOLLEN. Also grundsätzlich will man vielleicht schon irgendwie ein Stück weit. Aber nicht wirklich. Und weil man die Wahl hat, siegen die Faulheit, die Prioritätslosigkeit, die Ablenkung, die Frage nach dem Sinn und die tausend anderen Möglichkeiten. Weil man ja grundsätzlich nichts muss. Und der Wille nicht groß genug ist. Spätestens wenn man nicht mehr KANN, kommt der Wille angelaufen und ruft: „Wartet auf mich! Ich wollte doch.. Können wir nicht jetzt? Ich war abgelenkt! Mir war nicht klar, wie wichtig das ist!“ Aber manchmal macht einem das Leben, die Umstände oder einfach die abgelaufene Zeit, einen Strich durch die Rechnung. „Tut uns Leid, aber d...

Mein Nudelfrust.

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Jetzt schreibt sie also doch übers Essen. Aber wer mich kennt und diesen Blog liest, weiß, dass ich auch aus Bananenschalen Lebensweisheiten ziehen kann…. Ich esse gerne Nudeln. Mein Mann noch lieber als ich. Nudeln sind toll, schnell zubereitet, günstig, mit einigen Rezeptvariationen sehr vielfältig und sie geben einem ein gutes Gefühl im Magen. Deswegen verzichte ich auch ungern auf sie. Wer sich auskennt, weiß aber auch, dass Nudeln nicht besonders arm sind. Nein, sie sind stinkreich an Kohlenhydraten. Was ja auch nicht schlimm ist, ich gönn ihnen das! Und mir gönne ich diese Nährstoffe auch. Letztens sogar in Form einer riesigen Portion Spaghetti Aglio oilio (in meiner Familie heißen sie liebevoll „Spaghetti Armer Vampir“). Einen riesen Teller voll. Es war so lecker! Und ich fühlte mich danach voll und glücklich und richtig „pastasatt“ und dachte: Ich brauche heute nix mehr zu Essen. 1 ½ Stunden später meldete mein Magen ans Gehirn: HUNGER! HUNGER! MEHR NUDELN! MEHR...

Trippelschrittchen.

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Es kann eigentlich nie schnell genug gehen. Wer ein Ziel vor Augen hat, will ankommen, vorankommen, das Ziel erreichen, besser vorgestern als übermorgen. Und es ist doch eigentlich so einfach: Hier bin ich → da ist mein Ziel. Scotty beam me up! Sofort, weil ich weiß ja, wo ich hin will. Ich weiß, was mich dort erwartet, ich weiß, dass es am Ziel viel besser sein wird, als an dem Standort, an dem ich jetzt bin. Also. Ziel. Sofort. Jetzt! Der Kenner weiß: Zwischen Standort und Ziel liegt ein alter Feind – der Weg. Wir sind noch nicht im Zeitalter des Beamens angekommen, wo man sich in dem einen Moment auflöst und in dem anderen Moment an einem anderen Ort wieder zusammensetzt. Nein, wir müssen Strecken hinter uns legen, um an ein Ziel zu kommen. Zugegeben, unsere Fortbewegungsmittel sind schneller geworden, aber es ändert nichts an dem Weg, den wir trotzdem vor uns haben. Manchmal ist der Weg nur Zeit, die verstreichen muss, und die uns lästig und langweilig vorkommt. Manch...