02 - Ankommen
Jetzt ist sie plötzlich da: Die
Adventszeit. Kennst du das, wenn du eine weite Strecke gefahren bist
oder auch einfach so jemanden besuchst und du dann in der fremden
Wohnung stehst, etwas außer Atem, und dich einen Moment hilflos
umsieht, weil du nicht weiß, ob du erst deine Jacke ausziehen sollst
oder erst alle begrüßen oder doch erst noch die Schuhe ausziehen
und wenn, hättest du sie schon vor betreten ausziehen sollen? Es
gibt manchmal Dinge im Leben, auf die man sich total freut, auf die
man vielleicht schon lange wartet und auf den Zeitpunkt hofft und
wenn er da ist, ist man erstmal etwas überfordert. Dann ist es
schön, wenn einem jemand sagt: „Komm erstmal an!“
So geht es mir dieses Jahr mit der
Adventszeit. Ich freue mich schon sehr darauf und habe im November
schon den einen oder anderen damit genervt, dass es doch so eine
schöne Zeit sei und ich mich dieses Jahr ganze neu damit befassen
will und all sowas.
Und jetzt ist schon der 2. Dezember und
ich fühle mich trotz aller gedanklicher Vorbereitung etwas
überrumpelt. Geht es dir auch so? Das schöne ist, dass wir den
Advent haben und nicht von heut auf morgen in eine absolute
Weihnachtsstimmung fallen müssen. Wir dürfen ANKOMMEN. Im Advent.
Alles langsam aber sicher in Angriff nehmen. Es muss nicht vom ersten
Dezembertag die gesamte Deko stehen und unser Stimungsbarometer muss
auch nicht voll anschlagen. Man sieht es ja auch am Adventskranz: Es
brennt erstmal nur eine Kerze und gibt ein bisschen Licht. Die volle
Beleuchtung kommt erst am 4. Advent. Wir können uns Stück für
Stück auf das Vorbereiten, was uns an Weihnachten erwartet. Wir
müssen uns nicht hetzen. Auch wenn in der Erwachsnenwelt 24 Tage
unheimlich schnell vorübergehen mögen. Jeden Tag können wir uns
ein bisschen mehr vorbereiten, ein paar Gedanken machen.. und
ankommen.
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