Der Weg und das Ziel

Der Mensch an sich ist ein faules Wesen. Wenn wir etwas erreichen wollen, dann versuchen wir es meistens recht schnell zu erlangen – nicht weil wir so ehrgeizig sind, sondern weil wir faul sind und froh, wenn wir unser Ziel erreicht haben.
Deswegen versuchen wir den direktesten Weg zu gehen, der uns am wenigsten Mühe bereitet. Am liebsten ist es und, wenn wir uns dafür gar nicht bewegen müssen. Aber wo bleibt dann der Weg?

Über dieses Phänomen habe ich gestern Abend nachgedacht, als ich mich gut eingepackt auf den Weg von meiner warmen Wohnung durch die eisige Kälte zur stillen Bibliothek machte. Ich wollte, sollte und musste lernen und mir war klar, dass ich mich daheim nur auf die faule Haut legen würde. Also machte ich mich auf den Weg.
Manchmal tut es uns ganz gut, einen Weg zu gehen um ans Ziel zu gelangen. Manchmal hilft ein Weg um den inneren Schweinehund, Wut oder Traurigkeit zu überwinden oder er hilft einem sich auf sein Ziel vorzubereiten, weil man durch ihn mobilisiert wird oder Zeit zum nachdenken findet.

Meiner Meinung nach ist der Weg aber nicht das Ziel, wie es in dem Sprichwort heißt. Wenn ich mich nur auf den Weg zur Bib mache, lerne ich noch nicht. Wenn ich mich nur in mein Autochen setze, um jemanden zu besuchen, habe ich noch keine Zeit mit der Person verbracht. Der Weg bringt uns näher ans Ziel, aber er ist nicht selbst das Ziel.

Wir sollten aufhören Wege zu vermeiden, nur weil wir zu faul sind oder Angst vor Umwegen haben. Wir sollten anfangen, Wege zu suchen, Wege zu finden und Wege zu gehen, damit wir unsere Ziele erreichen.



Danke fürs Lesen!

Kommentare

Unknown hat gesagt…
Wunderbare Wintergedanken.Lass uns nächste Woche gemeinsam einen Weg zum Ziel gehen.:)
Nora hat gesagt…
=) Ich bin froh zwischen 2 Wegen noch schnell vorbeigeschaut zu haben... jetzt habe ich wieder ein schönes (!) Thema zum Nachdenken ;-)
seb hat gesagt…
Ich bin glaub ich gar nicht faul...
Übrigens: der Weg zur Bib mag nicht das Ziel sein, aber Lernen als "Weg" zur Prüfung sollte doch das eigentliche "Ziel" sein, nicht das Bestehen der Prüfung. Insofern stimmt die Weisheit wieder.

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