03 - Ignoriert.
„Und wenn er das nächste Mal kommt und dich irgendwas fragt, dann ignorierst du ihn einfach!“ Ich weiß nicht, wie oft ich solch einen Rat in meinem Leben schon gehört habe. Wenn man nicht weiter weiß, dann gibt es scheinbar immer nur diesen einen Weg: Ignorieren. Egal, ob dir jemand auf die Nerven geht oder dich blöd anmacht oder dir etwas gerade einfach nicht in den Kram passt. Ignorieren ist immer der erste Weg. Manche Menschen ignorieren auch ihre Gefühle, egal ob sie negativ oder positiv sind – wenn sie gerade zum falschen Zeitpunkt kommen. Allerdings gilt:
Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.
Wenn ich jemanden nicht mag, werden sich meine Gefühle der Person gegenüber nicht ändern, wenn ich sie ignoriere. Vielleicht konzentriere ich mich zwar weniger auf die Gefühle und die Person, aber sobald beides aus irgendeinem Grund wieder in den Vordergrund tritt, bleibt die Situation die gleiche – wenn sie nicht sogar noch schlimmer wird.
Natürlich gibt es Situationen im Leben, wo man Menschen, Gefühle und äußere Umstände ignorieren muss oder sollte. Aber man sollte sich immer bewusst machen: Durch das Ignorieren geht die Tatsache, das Gefühl, der Mensch nicht weg. In viele Fällen wird alles nur noch verstärkt.
Das Ignorieren als eine „Übergangslösung“ wird jedoch oft zu einem Dauerzustand.
Also lasst uns aufhören, Menschen, die uns nerven, Gefühle, die wir nicht einordnen können und Umstände, die wir nicht verstehen, zu ignorieren. Lasst uns anfangen, den Dingen auf den Grund zu gehen, zu schauen, wo sie her kommen und warum sie solche Probleme machen. Damit wir mit ihnen auf Dauer wirklich umgehen können und sie nicht wie nebelige Schatten die ganze Zeit hinter uns herlaufen.
Danke fürs Lesen.
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