08 - Ansichtssache

Ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass wir alle viel zu tun haben. Und besonders die Advents- und Vorweihnachtszeit macht da keine Ausnahme, im Gegenteil sogar. Neben all dem, was wir so im normalen Leben zu tun haben, kommen noch andere Herausforderungen dazu: Wir „müssen“ uns mit den Fragen rumschlagen wen wir mit was beschenken, wo und in welcher Weise wir dieses Jahr das Weihnachtsfest begehen, was es zu Essen geben soll, ob es in absehbarer Zeit Schnee geben wird, mit wem wir ins Neue Jahr reinfeiern wollen und was alles auf jeden Fall bis Ende diesen Jahres erledigt werden muss. Dass dabei der Sinn von Advent und Weihnachten ganz schnell in den Hintergrund geschoben wird (wenn er überhaupt noch bekannt ist) sei nur am Rande erwähnt.

Momentan ist an meiner Uni Prüfungszeit. Und auch ich bereite mich auf zwei mündliche Prüfungen und mehrere Hausarbeiten vor, während ich hier nebenher fröhlich vor mich hin blogge. Diese Prüfungszeit innerhalb dieser „so anstrengenden Vorweihnachtszeit“ hat Vor- und Nachteile. Der Nachteil ist, dass man gefühlt kaum Zeit hat um sich wirklich Gedanken um Weihnachten und den ganzen Kram zu machen. Der beste Vorteil: Viele Prüfungen (in erster Linie mündliche und Klausuren) sind VOR Weihnachten überstanden. Aber wie jeder Prüfungsphase werden alle Ebenen des Gehirns herausgefordert. Und derjenige, der wohl vor der größten Herausforderung steht, ist unser Terminkalender.
Wie jedes Jahr begegnen mir auch jetzt immer wieder Menschen, die unter einem unfassbaren Stress stehen, weil die Prüfungszeit (ebenso wie Weihnachten) immer so plötzlich kommt. Da passt nichts mehr rein, die Nächte werden durchgemacht, der Kaffeekonsum steigt. Dabei gilt in den allermeisten Fällen:

    Es ist nicht wenig Zeit, die wir zur Verfügung haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.
    Lucius Annaeus Seneca

Okay, wenn man wirklich unter Zeitdruck steht, nutzt man wirklich jede Minute der Nacht vor der Klausur oder dem Abgabetermin. Aber wie oft ist es so, dass wir jammern und gestresst sind, weil wir meinen zu wenig Zeit zu haben, aber gleichzeitig sehr viel Zeit „verpulvern“? Minuten oder Stunden, in denen wir uns Sorgen machen, in denen wir über unseren Zeitmangel jammern, in denen wir uns erfolgreich ablenken ohne dabei wirklich zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Wahrscheinlich wäre es mal nötig, jede Handlung an einem Tag zu protokollieren und wie würde man sich wundern, wie viel Zeit man hat!

Ich will niemanden dazu ermutigen, sich seinen Tag von vorne bis hinten vollzuknallen und überhaupt nicht mehr zur Ruhe zu kommen. Das bringt niemanden weiter. Aber die Zeit, die man hat, wirklich zu nutzen und zwar sowohl zum arbeiten/lernen als auch zum erfolgreichen entspannen. Nur der Schwebezustand dazwischen kann uns das Genick brechen und uns in den Stress treiben.

Danke fürs Lesen!

Kommentare

Eva hat gesagt…
Liebe Anna,
völlig Recht hast du, auch entspannen will geplant sein. Ich für meinen Teil kann mich erst wirklich ausruhen, wenn die Arbeit erledigt ist, denn das Wissen, doch wieder aufstehen zu müssen, lässt mir keine Ruhe. Viel Glück für deine Prüfungen!

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