Is it me?!

Es ist mal wieder Wochenende. Sonntag. Einen Tag den ich damit zu gebracht hab zur Hälfte zu verschlafen, weil ich heut Nacht die Kurve mal wieder nicht gekriegt hab. Ein Tag an dem ich eigentlich nur entspannt hab und Dinge getan, die mich von den (mal wieder) vielen Gedanken in meinem Kopf ablenken sollten. Das Schreiben ist halt immer wieder eine Überwindung. Die letzten Tage waren voll mit Erlebnissen und Begenungen und zwischen drin totale Erschöpfung. So wie mein Alltag häufig aussieht. Das alles (natürlich) gepaart mit unheimlich vielen alten und neuen Gedanken, hängengebliebenen Augenblicken und auch einer ganzen Menge an Fragen an mich, an andere und an Gott.
Ich möchte mich heute der Frage, die mich am meisten beschäftigt stellen oder zumindest ein paar Gedanken zu ihr gefasst bekommen. Und damit hab ich mir kein leichtes Thema ausgewählt. Die Frage, ganz einfach und ohen Zusatz ist:

Steh ich zu dem was ich bin?

Eigentlich eine dämliche Frage, denn: Wer bin ich überhaupt? Was macht mich aus? So eine schöne, klischeehafte Frage einer heranwachsenden Person. Und noch klischeehafter meine Antwort darauf: Ich weiß es nicht.
Aber ehrlich gesagt: Ich muss es auch nicht wissen. Denn wenn ich es jemals wissen werde, dann am Ende meines Lebens und das ist hoffentlich noch nicht allzu bald. Ich kann nur darauf anworten, wie ich mich gebe, was ich tue und denke und vielleicht ergibt sich daraus ein Teil von dem was ich bin.
Ich will hier nicht beschreiben, was ich denke wer oder was ich bin. Das wäre ein seltsames Unterfangen und wahrscheinlich amüsant für Außenstehende (und das sind alle die nicht ich sind :P ) zu lesen.
Nein, ich frage mich viel mehr, ob ich bereit dazu bin, die Konsequenzen für das zu tragen, was ich so tue und denke und fühle. Halt:

Steh ich zu dem was ich bin?

In einem der letzten Einträge schrieb ich, dass mir nachgesagt wird, ich hätte mich verändert. Das sehe ich auch so. Doch es gibt Momente, in denen ich mich vor mir selbst erschrecke oder mich mindestens über mich selbst wundere.
Eine Veränderung des eingenen Denkens durchzumachen ist sehr spannend und intressant. Auch zu sehen, wie andere Menschen darauf reagieren.
Nicht immer ist das wirklich positiv. So gibt es Menschen bei denen ich merke, dass sich durch meine eigene Veränderung auch mein Umgang mit anderen Menschen verändert. Ich stehe neben ihnen wie sonst auch lange Zeit, doch etwas ist anders. ICH bin anders. Und sie vielleicht auch. Denn welcher Mensch mag schon Veränderungen? Das würde bedeuten, dass man umdenken muss. Sich selbst hinterfragen, oder mindestens die Situation. Das bedeutet, dass man seine Meinung überarbeiten muss, vielleicht auch sein eigens Verhalten. Aber man muss es nicht. Man kann Verändeurngen auch einfach beobachten und bevor es einen selbst betrifft abspringen. Was sinnvoller ist, sei dahin gestellt. Sicherlich kommt es auf die Veränderung an und man kann es nicht pauschalisieren.. Aber wenn man, wenn ich beobachte, dass Menschen, die mir nahe stehen diese Veränderung sehen und abspringen (vorallem innerlich), dann tut das weh und ich frag mich:

Steh ich zu dem was ich bin?



Ohne Veränderung wäre es, in erster Linie für einen Teil meiner Umwelt, einfacher. Sicherlich. Und wenn man mich kennt, weiß man, dass es mir manchmal sehr zu schaffen macht, wenn ich sehe das Menschen die mir nahe stehen abspringen, man Dinge nicht mehr mit ihnen teilen kann, manchmal sogar jegliche Kommunikation unmöglich ist. Und dann kommt so eine schwere Frage: Was ist mir wichtiger meine (m.E. positive) Veränderung oder die Angst der Menschen, die das nicht mit ansehen können, aus welchem Grund auch immer? Wenn man das so liest, ist die Antwort schnell gefunden: Natürlich die Veränderung. Im realen Leben ist das leider nicht immer so einfach, vorallem das auch umzusetzten.

Steh ich zu dem was ich bin?

Bleib ich bei meiner Meinung? Lasse ich mich von anderen Dingen einschüchtern? Halte ich das auf Dauer durch? Und was, wenn diese Veränderung gar nicht positiv ist?
Hinterfragung kann manchmal sehr schmerzhaft sein. Dann tut es gut, wenn man an manchen massiven Stellen wundersame Dinge erlebt, die nur durch diese Veränderung entstehen sein können und wenn man dadurch und durch andere Dinge ermutigt wird.
So passierte mir gestern eine wundersame Sache:
Ich war mit meinen Eltern und Fam.Buddeberg junior in Köln. Dort fand in diesen Tagen der Kirchentag statt. Wir waren jedoch nicht zu den Hauptveranstaltungen dort, sondern zu einem Konzert des Liedermachers Gerhard Schöne, der dort OpenAir auftrat (tolles Konzert übrigens :)). Sehr spontan schrieb ich einer Freundin, von der ich wusste, dass sie ebenfalls in Köln war und die ich zum letzten Mal auf meinem 17.Geburtstag sah. Wir schafften es tatsächlich uns in diesem Gewusel von Menschen zu treffen und verbrachten eine schöne Stunde zusammen. Habe es sehr genossen. Wir kennen uns jetzt 1 ½ Jahre und in iherer Gegegnwart war ich schon immer so, wie ich jetzt bin. Nämlich immer mehr ich selbst und nicht irgendetwas angepasstes. Wir trafen uns also und redeten und suchten dann meine Eltern in dem Getümmel und fanden sie und sprachen mit ihnen und setzten uns dann wieder hab. Und ich merkte, dass irgendetwas anders war. Um nicht zu sagen: Es fehlte etwas. Ich brauchte lange, bis ich merkte, was fehlte. Es fehlte das Rollenspiel. Es fehlte, dass ich in der Gegenwart der Freundin und in Gegenwart meiner Eltern mich anders verhielt. Es fehlte das Umschalten zwischen diesen beide unterschiedlichen Verhaltensweisen. Um es auf den Punkt zu bringen: Durch die Veränderungen in meinem Leben verhalte ich mich gleich. Im Umgang mit meinen Freunden und im Umgang mit meinen Eltern – ich bin überall ich selbst. Das war gewiss „früher“ anders.
Als ich das erkannte stieg in mir ein sehr seltsames Gefühlsgemisch auf. Irgendwas zwischen Freude, Scham, Glück und Wehmut und vielleicht auch ein bisschen Stolz.
Und an sochen stellen weiß ich das ich auf die Frage:

Steh ich zu dem was ich bin?

Eigentlich immer gerne mit Ja antworten möchte. Und das ich mir sehr wünsche, dass es viele Menschen gibt, grade in meinem Umfeld und die die mir sehr am Herzen liegen dazu auch stehen wollen. Auch wenn Veränderungen und dieses Selbstbwusstsein bedeutete, dass es Menschen gibt, die das nicht teilen wollen.

Es gibt jemanden, bei dem ich mich oftmals (zu seinem Leidwesen :P) entschuldige, wenn ich viele Worte brauche um  etwas auszurdrücken. Aber dieser Jemand hat einmal zu mir gesagt: „Daran sieht man, wie sehr es dir am Herzen liegt.“

Bei allen, die es bis hier hin durchgehalten haben, bedank ich mich fürs lesen. :)

Und wünsche eine gesegnete Woche mit Mut zum Träumen und dem Willen zu sich selbst zu stehen.


P.S.: An den anonymen Kommentator: Das Lied ist von Blumfeld und heißt "Du und Ich"





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