Verschnaufpause


Nach langem nehme ich mir mal wieder Zeit zum bloggen. Die Zeit vergeht im Moment wie im Flug und man passt einmal nicht auf und schon ist wieder ein Monat herum. Vielleicht ist das ja auch einfach nur das normale Leben, aber es geht mir fast schon ein bisschen zu schnell.

In den letzten 2 Monaten habe ich ein sechswöchiges Praktikum gemacht, zwei Hausarbeiten geschrieben und bin umgezogen. Das Praktikum kommt mir schon wieder sehr weit weg vor, auch wenn es mir sehr gut gefallen hat. Hausarbeiten fordern immer ziemlich viel Aufmerksamkeit und lassen einen das Gefühl für Raum und Zeit verlieren. Vom Umzug ganz zu schweigen, auch wenn er ziemlich gut über die Bühne gegangen ist.

Jetzt wohne ich in einer neuen Stadt, habe andere Menschen um mich herum und kann besser meine Prioritäten verfolgen. Zudem fahre ich jetzt wieder Zug, um zur Uni zu kommen, und schone mein Auto ein bisschen. 

Genau in diesen Tagen gerade habe ich eine kleine Verschnaufpause. Alle Pflichten für das vergangene Semester sind erledigt. Das neue Semester ist zwar schon gut in Sicht, fordert aber noch kaum was. Außer vielleicht ein gutes Zeitmanagement. Und weil ich mich in einer solchen Verschnaufpause befinde, kann ich ein bisschen durchatmen und den Weg betrachten der hinter mir liegt und der sich vor mir noch erstreckt.

Es ist unglaublich, dass es erst zwei Jahre her ist, dass ich in den „Süden“ gezogen bin. Teilweise kommt es mir so vor, als wäre es gestern gewesen, teilweise fühlen sich die zwei Jahre an wie fünf, im Bezug darauf, was alles in der Zeit passiert ist, welche Menschen ich kennengelernt, welche ich aus den Augen verloren und welche Erfahrungen ich gemacht habe. Und jetzt habe ich voraussichtlich nur noch ein Jahr vor mir bis ich meinen Bachelor hab. Und wahrscheinlich liegt noch eine ganze Menge Leben vor mir, die ich überhaupt nicht übersehen kann.

Aber ich merke, es tut gut, Verschnaufpausen zu haben, zu reflektieren und ein bisschen in die Zukunft zu schnuppern, auch wenn die für mich im Moment vor allem nach Steinen riecht, die sich aufeinander stapeln und eine Mauer vor mir bilden. Kein Durchblick. Kein Ausweg. Kein Durchkommen. Aber das wird sich noch ändern. Und solche Pausen sind auch nicht da, um in Panik auszubrechen. Viel mehr sollte man sie dazu nutzen, eine Hängematte aufhängen und sich dort reinzulegen und einfach ein bisschen zu entspannen. Vielleicht ein Cocktail oder ein Tee oder ein Bier oder sonst was zu trinken und seine Kräfte zu sammeln. Unter dem Motto: Das nächste Spiel startet in vier Minuten. Die Zeit nutzen, die einem geboten wird. Und wenn man nur mal ein gutes Buch liest oder sich bei Menschen meldet, bei denen man sich schon vor längerem hätte melden sollen. Oder sonst was.

Verschnaufen ist keine Bestrafung. Und es ist auch keine schlechte Angewohnheit. Es ist eigentlich ein Geschenk. Auch wenn es vielleicht nur ein kleines Geschenk ist, dass für einen entspannten Abend oder einen entspannten Tag oder ein Wochenende reicht – man sollte es dennoch auspacken und sich daran freuen, anstatt es in die Ecke zu werfen und darüber zu jammern, dass bald der Alltagsstress wieder losgeht.

Und deswegen werde ich mich jetzt in meine imaginäre Hängematte chillen und die Seele baumeln lassen. Wer macht mit?

Danke fürs Lesen.

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