Träume.

Heute ist wieder einer diese Tage, die mit sehr viel nachdenken verbunden sind. Es ist Samstag, das bedeutet, dass ich etwas länger schlafe als sonst, ein wenig mehr frühstücke und den ganzen Tag rumwusel. Und dabei lässt sich viel denken. Über so ziemlich alles was mir in den Sinn kommt. Und somit gehört dieses Tag auch zu denen, an dem ein Gedanke es schafft meine Stimmung komplett umzuschlagen. Wie einst jemand sagte: „Die Fröhlichkeit und die Melanchonie gehen Hand in Hand und wenn du nicht aufpasst, dann übernimmt letztere die Führung.“ Das Gute an diesen Tagen ist: Oft laufen Gedanken nur einmal durch meinen Kopf und werden schnell von anderen abgelöst, sodass ich mich am Ende des Tages nicht mehr entsinnen kann worüber ich nachgedacht hab. Es sei denn, es war ein wichtiger, penetranter Gedanke. So wie heute der Satz, den mir gestern jemand sagte:

„Träume können wahr werden.“

Gut, grundsätzlich keine neue Weisheit. Oder vielleicht doch?
Für mich schon. Und ich befürchte, für viele Menschen die ich kenne ebenfalls.
Heute träumt man nicht mehr.
Heute lebt man.
Heute ist man realistisch.
Heute ist man pessimistisch.
Heute sieht man der Wahrheit ins Auge.
Heute weiß man, wie alles sein wird.
Heute sind TRÄUME altmodisch, naiv, unsachlich und überholt.
Jede Träumerei wird im Keim erstickt.
Ich weiß das von mir selbst. Ich denke viel, ich stelle mir auch viel vor. Aber träumen? Das ist zu riskant. Denn Träume entfachen Sehnsucht und decken auf, dass es noch mehr gibt, was man sich wünscht. Und wer braucht schon Sehnsucht?
Das ist viel zu kompliziert. Dafür müsste sich was ändern oder entwickeln, damit diese Sehnsucht gestillt werden kann.
In meiner Familie gibt es den Spruch: „Wünschen kann man sich vieles.“, der sich auf matrielle Wünsche zu Weihnachten oder zum Geburtstag bezieht. Ich hab ihn irgendwann mal weiter geführt: „Wünschen kann man sich vieles, aber bekommen nur die Hälfte.“ Wenn überhaupt. Wenn Wünsche und Träume sich nicht (sofort) erfüllen, dann tritt Frust auf.
Und was ist mit den Dingen von denen man im Herzen träumt oder sich wünscht? Das zum Beispeil eine bestimmte Situation eintritt oder ähnliches?
Man träumt nicht, weil man nicht die Geduld hat, darauf zu warten, dass sich die Träume erfüllen könnten. Oder man träumt ohne die Hoffnung wirklich zu haben, dass sich diese Dinge erfüllen könnten.
Und was passiert wenn sie sich dann doch plötzlich erfüllen? Dann wird uns klar:

„Träume können wahr werden.“

So erging es mir heute. Ich fand beim ausräumen meines letzten Umzugskartons eine CD wieder, die ich in einer gewissen Zeit rauf und runter gehört hab. Ein Lied hat es mir besonders angetan. Ein Lied, welches eine Liebesbeziehung beschreibt. Und ich träumte: „Ich wünschte, ich könnte dieses Lied mal aus vollestem Herzen singen, weil sich all die Dinge, die beschrieben werden in meinem Leben / in der Liebesbeziehung zu einer Person erfüllt werden. „
Es traten Menschen und mit ihnen Liebesbeziehungen in mein Leben und nie hat sich dieser Traum erfüllt. Immer gab es irgenetwas was nicht ganz passte. Auswirkungen hatte das zwar keine, aber gefreut hat es mich natürlich auch nicht.
Heute, als ich die CD fand, hörte ich sie völlig ahnungslos. Und dann kam dieses Lied. Ich verharrte förmlich in meiner Aktivität und hörte zu und bemerkte plötzlich:
Es passt. Heute. Hier und jetzt. Und zwar genau. Und mein Herz freute sich.

„Träume können wahr werden.“


Aber dazu muss man erst einmal den Mut haben zu träumen. Und man muss Geduld mitbringen. Zwar sollte man nicht sagen: „Ich träume, vielleicht erfüllt es sich irgendwann in aller fernster Zukunft wenn überhaupt..“ genauso wenig wie: „Ich träume, also muss es übermorgen in zwei Wochen wahr werden!“
Man sollte einfach träumen. Ohne Zeit. Nur Träumen. Aber darauf zuleben, dass sie sich ernsthaft verwirklichen können. Und wenn sie es tun: Genieße!

Ich glaube, dass es schwer ist, in der Welt von Heute zu träumen. „Träum ruhig weiter!“ Wie abfällig man das gesagt bekommt. Aber träumen ist auch eigentlich nichts für „die Öffentlichkeit“. Träumen ist für einen selbst. Vielleicht auch für zwei, die im Herzen miteinander verbunden sind.

„Träume können wahr werden.“

Danke für diesen tiefsinnigen Satz.

Und danke fürs lesen.

Kommentare

Anonym hat gesagt…
...und welches Lied wars?
Anonym hat gesagt…
Ein sehr schöner Text ... gerne gelesen.

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